Die Jann-Orgel

Allkofen, 4. November 1987

Als wir im Juni 1984 ein Angebot für die neue Orgel der Carolinenkirche ausarbeiteten, machten wir uns nicht viel Hoffnung, den Auftrag zu bekommen, da die damalige Lieferzeit unserer Firma immerhin 3 Jahre betrug, was erfahrungsgemäß viele Gemeinden von einer Bestellung bei uns abhält.

Aber schon im Februar 1985 konnte der Orgelbauvertrag für ein Instrument mit 16 Registern auf 2 Manualen und Pedal unterzeichnet werden.

Es folgten umfangreiche Planungen über die Gestalt der Orgel. Zeichnungen wurden gefertigt und Gespräche geführt, in die sich auch das Landeskirchenamt sowie der Architekt der Kirche, Herr Pagenstecher, einschalteten. Die Verhandlungen zogen sich über ein Jahr hin.

Die endgültige Entscheidung, die nunmehr sichtbar ist, fiel sogar erst 1987. Anfang des Jahres wurde mit der Konstruktion der Orgel begonnen. In 170 Stunden wurden über 20 Pläne gezeichnet. Nachdem damit die Planung abgeschlossen war, ging es an die Herstellung der einzelnen Orgelteile:

Gehäuse, Windladen, Pfeifen, Kanäle, SpieBild der Orgel 3ltische, Anfertigungen der Mechanik und dann Aufbau in der Montagehalle. Durch die vielen Handarbeiten ist eine Orgel sehr arbeitszeitintensiv. In der Regel sind etwa 70 % des Orgelpreises reine Lohnkosen.

Nachdem das Instrument in der Werkstatt vollständig aufgestellt worden war und alles zur Zufriedenheit funktionierte, konnte die Orgel wieder zerlegt, auf einen LKW geladen und Ende Oktober in die Kirche gebracht werden. Innerhalb von zwei Wochen wurde sie Installiert und erhielt ihren endgültigen, auf den Kirchenraum abgestimmten Klang.

Heute können wir das schöne, gelungene Werk einweihen und hoffen, dass es viele Generationen erfreuen wird. Bei der Carolinen-Orgel handelt es sich um unser 139. Instrument, das seit der Gründung der Firma- im Jahre 1972- gebaut worden ist.

Georg Jann