Kanzel und Spielgerüst – Abschied der Vikarin

Mein erster Tag in Allach ist mir noch präsent, als wäre er gestern gewesen. Und doch liegt er bereits über zwei Jahre zurück. Im September 2018 kam ich in der Epiphaniasgemeinde an. Ich hatte gerade meine Doktorarbeit abgegeben. Das Vikariat lag vor mir. Ich freute mich auf die Praxis, auf Gottesdienste und Schulunterricht, aber vor allem darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und Sie kennenzulernen. Jetzt liegt das Vikariat fast hinter mir. Anfang Oktober habe ich die mündlichen Abschlussprüfungen.
Die Zeit verging für mich wie im Flug. Ich möchte Ihnen für zwei wunderbare Jahre danken. Der französische Schriftsteller Guy de Maupassant sagte einmal „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“ Dass dieser Satz wahr ist, durfte ich in meinem Vikariat erleben.
Direkt bei meinem Einführungsgottesdienst und dem Empfang danach haben Sie mich herzlich aufgenommen. Sie haben mir Lektüre über die Geschichte Allachs ausgeliehen, mir gastronomische Tipps gegeben und Laufstrecken im Allacher Forst genannt, und mir so das Einleben und Wohlfühlen in Allach ermöglicht.
Vom ersten eigenen Gottesdienst an haben Sie meinen Weg mit Interesse begleitet. Als ich immer wieder für mehrere Wochen nicht in der Gemeinde war, da ich einen Kurs im Predigerseminar besucht habe, haben Sie sich nach mir erkundigt. Bei meinem Prüfungsgottesdienst unter freiem Himmel sind Sie, obwohl er an einem Werktag am Abend stattfand, zahlreich erschienen, um mich zu unterstützen. Gerne denke ich an diesen besonderen Tag zurück. An die Abendsonne, den leichten Wind, die „Kanzel“ auf dem Spielgerüst und die Gespräche mit Ihnen nach dem Gottesdienst. Die Unterhaltungen mit Ihnen – sei es bei Gemeindeveranstaltungen, am Kirchenausgang oder bei einem zufälligen Treffen – habe ich besonders geschätzt. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihre Wertschätzung, Ihr Interesse und Ihre Unterstützung in Worten, Taten und Aufmerksamkeiten. Ich habe viel von Ihnen lernen dürfen.
Nun beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt. Mitte Dezember werden mein Mann und ich zum ersten Mal Eltern. Wir können es kaum erwarten, unseren Nachwuchs in unseren Armen zu halten. Bevor ich in Elternzeit gehe, möchte ich mich noch persönlich von Ihnen verabschieden. Mein Abschiedsgottesdienst findet am 21. Februar 2021 statt. Ich freue mich bereits jetzt darauf, Sie an diesem Tag zu sehen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.