Zusammenschluss der Bethlehems- und der Carolinenkirche

Sie wird als weichenstellende Sitzung in Erinnerung bleiben: Am 26.7.2022 haben die Kirchenvorstände der Bethlehemskirche (Untermenzing) und der Carolinenkirche (Obermenzing) im Beisein von Dekan Dr. Christoph Jahnel einstimmig den Antrag auf den Zusammenschluss der beiden Kirchengemeinden zur Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-Menzing zum 1.1.2023 beschlossen.

Ein nächster wichtiger Schritt in diesem Vereinigungsprozess, so sieht es die Gebietsveränderungsverordnung der Landeskirche mit allerlei Bestimmungen vor, sind Versammlungen der betroffenen Gemeindeglieder. Sie fanden am 11. September in der Bethlehemskirche und am 18. September 2022 in der Carolinenkirche statt. Nach lebhaften Diskussionen stimmten in der Bethlehemskirche alle Teilnehmenden für den Zusammenschluss, in der Carolinenkirche konnte sich ein Viertel der Stimmberechtigten nicht für ein Zusammengehen entscheiden. Nun wird der Antrag auf Vereinigung der beiden Kirchengemeinden der Dekanatssynode vorgelegt und schließlich an das Landeskirchenamt weitergeleitet.

Warum das Ganze? Mit dem Ruhestand von Pfarrer Michael Hoffmann im Herbst 2024 wird die bisher ganze Pfarrstelle, die der Bethlehemskirche zugeordnet ist, nur noch als halbe wiederbesetzt, da Stellenkürzungen aus Personal- und Finanzgründen in der gesamten Landeskirche vorgenommen werden. Mit einer dermaßen reduzierten Pfarrstelle lassen sich die Pfarrei Allach-Menzing und insbesondere die Bethlehemsgemeinde jedoch nicht mehr wie bisher versorgen, es müssen neue Formen der Arbeitsteilung gefunden und eingeübt werden. Darüber hinaus ist es angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und geringer werdender Einnahmen dringend geboten, Strukturen und Formate zu etablieren, die die Stärken der Bethlehems- und der Carolinenkirche zur Geltung bringen und sich einem scheibchenweisen Abbau der Angebote erfolgreich entgegenstellen. Genau das will die Kirchengemeinde München-Menzing: Mit ihren beiden „Standbeinen“ Bethlehems- und Carolinenkirche nach innen und außen gestärkt die kommenden Herausforderungen meistern.

Eine sichtbare Veränderung wird es auf der Ebene der Gemeindeleitung und der Verwaltung geben: Nicht mehr zwei Kirchenvorstände, sondern ein gemeinsamer Kirchenvorstand, der sich bis zu den allgemeinen Neuwahlen im Oktober 2024 aus den Mitgliedern beider Kirchenvorstände zusammensetzt, wird unter Vorsitz von Pfarrer Matthias Dörrich die Geschicke der neuen Kirchengemeinde leiten. Es wird einen gemeinsamen Finanzhaushalt geben und es werden Verwaltungsabläufe zusammengefasst. Da die Leitung einer Kirchengemeinde immerhin das Arbeitspensum einer halben Pfarrstelle umfasst, können in diesem Bereich durch Bündelung von Aufgaben am besten Synergieeffekte erzielt werden.

Was in beiden Kirchen auf jeden Fall erhalten bleibt, sind wie bisher Gottesdienste an Sonntagen, kirchlichen Feiertagen und zu Anlässen wie Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen. Auch am Gemeindeleben wird sich vorläufig nichts ändern, zumal die Arbeitsschwerpunkte innerhalb der Pfarrei Allach-Menzing definiert sind. So ist nur ein Wunsch offen: Hoffentlich kann die Pfarrstelle der Epiphaniaskirche bald wiederbesetzt werden, um mit vereinten Kräften alle anstehenden Aufgaben anzupacken!